Jede zwischenmenschliche Beziehung gestaltet sich einzigartig. Das verlangt von mir als Psychotherapeut ein sehr individuelles Vorgehen, Erfahrung und ein Gespür für den richtigen Moment. Je nach Situation, entscheide ich mich, in Abstimmung mit Ihnen und Ihren Zielen, für die passendste Methode für den nächsten Schritt.
Dabei ist jede psychotherapeutische Sitzung getragen durch folgende Grundwerte: Verschwiegenheit, Anonymität, Freiwilligkeit, Neutralität, Empathie, Wertschätzung & Gewaltfreiheit.
Im Folgenden gebe ich Ihnen einen kurzen Überblick über die unterschiedlichen Methoden die ich verwende.
Die systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Heilverfahren mit dem Ziel menschliches Leiden zu verstehen, zu lindern und zu beenden. Als Grundlage dient ihr eine systemische Denkweise. Systemisch meint dabei, dass ein Problem immer in einem bestimmten Kontext zu verstehen ist. Gelingt es, diesen Kontext in einem guten Abstand zu erkunden findet man vielleicht bestimmte lösungs- und oder problemerhaltende Muster.
Als systemischer Therapeut erkunde ich in zieloffener Weise diese Muster. Dadurch kommt man möglicherweise in einen Zustand wo es nicht mehr darum geht krampfhaft Probleme zu lösen oder zu analysieren, sondern vielleicht viel eher darum sich von dem einen oder anderen Problem zu lösen oder den Fokus neu auszurichten.
Durch diesen neu gefundenen Blickwinkel erscheint "das Problem" in einem anderen Licht und verliert so an Macht. Dadurch werden Handlungsspielräume und Ressourcen wieder sichtbar und führen zu mehr Lebensqualität.
Der Begriff systemische Therapie und systemische Familientherapie können synonym verwendet werden. Eine prominente Gründerin der Familientherapie war die amerikanischen Psychotherapeutin Virginia Satir (*1916; † 1988). Gegen die damals herrschende Konvention Therapie müsse im Zweiersetting stattfinden begann sie mit ganzen Familien zu arbeiten. Dadurch revolutionierte sie das Verständnis von psychischen Erkrankungen und erweiterte deren Behandlungsmöglichkeiten.
Die Arbeit mit dem Systembrett bietet die Möglichkeit auch im Einzelsetting komplexe Sachverhalte übersichtlich darzustellen. Themen wie Beziehungen, Ressourcen, Symptome, Organisationsstrukturen, innere Persönlichkeitsanteile und vieles mehr können dabei aufgestellt und in Beziehung zu einander gebracht werden. Während der gemeinsamen Aufstellungsarbeit stelle ich strukturierende Fragen und gebe hilfreiche Impulse damit Zusammenhänge und sowohl nährende als auch destruktive Beziehungsmuster sichtbar werden können. Die dadurch gewonnene Klarheit und der neu gefundene Blick auf die Dinge reicht oft schon aus um die davor unzugänglichen kreativen und einzigartigen Lösungswege wieder sichtbar und lebendig werden zu lassen.
Somatic Experiencing ist eine körperorientierte traumatherapeutische Methode mit dem Ziel der Wiederherstellung der Selbstregulierung des Organismus. Nach lebensbedrohlich erfahrenen Situationen kommt es oft zu Schmerzen, Übererregbarkeit, Ängsten, Depressionen, Dissoziation, Schlaflosigkeit etc.. Somatic Experiencing setzt bei den Körperempfindungen und den physiologischen Reaktionen des Nervensystems an.
In der Arbeit pendelt man mit der Aufmerksamkeit zwischen stabilisierenden Ressourcen und der für das Nervensystem überwältigenden Erfahrung. So wird die blockierte Überlebensenergie sanft gelöst und das Nervensystem findet zu seiner ursprünglichen Selbstregulationsfähigkeit zurück.
Die Methode wurde von dem amerikanischen Traumatherapeuten Peter A. Levine entwickelt und integriert neueste Erkenntnisse der Gehirnforschung in die Therapie.
Idiolektik ist eine innovative, respektvolle und wirksame Gesprächsmethode, die der Eigensprache, dem Idiolekt besondere Beachtung schenkt.
Sie nutzt die Kraft des Fragens indem sie die Aufmerksamkeit auf die Ressourcen also die vermeintlich unverfänglichsten Schlüsselworte legt und dort offen nachfragt.
Jenseits der lexikalischen Bedeutung solcher Schlüsselworte stecken sehr individuelle Assoziationen und Verbindungen. Fragt man dort nach sind sie wie ein Schlüssel in die lebendige Welt unseres Gegenübers.
BegründerInnen des idiolektischen Konzepts sind der amerikanische Arzt, Psychiater und Psychotherapeut David Jonas und seine Frau, die Anthropologin Doris Jonas.
Grundprinzipien der Idiolektik:
Wertschätzung, Respekt, Zieloffenheit, Präsenz, minimale Interpretation, minimale Intention, minimale Intervention
Die hypnosystemische Therapie wurde von Gunther Schmidt in den 80igern entwickelt und verbindet systemische Ansätze mit der Hypnotherapie von Milton Erickson. Besonders dabei ist, das unwillkürlich ablaufende Prozessen die oft als unangenehmes Symptom oder wegzumachendes Problem beschrieben werden zieldienlich genützt werden können um zum gewünschten Erleben des Klienten beizutragen. Aus solch einer kompetenzfokusierenden Perspektive kann zum Beispiel eine unangenehm erlebte Angst als Wichtiger Hinweis für ein Bedürfnis nach Sicherheit verstanden und so dann auch hilfreich genutzt werden.
Die Provokative Therapie ist eine Methode die von Frank Farrelly (1931-2013) in den USA in den 60igern entwickelt wurde. Frank war Mitarbeiter von Carl Rogers in einer Psychiatrie. Dort gelang es ihm so genannte „hoffnungslose Fälle“ aus den geschlossenen Abteilungen "herauszuprovozieren" so das diese wieder ein normales Leben leben konnten.
Provokativ meint das liebevolle karikieren des Weltbild des Anderen. Dabei mutet der Therapeut seinem Gegenüber zu, die Stolpersteinen die dieser sich in den Weg gelegt hat selbst zu beseitigen. Die Haltung des Therapeuten ist dabei wohlwollend und emphatisch. Verbal wird Humor und Provokation eingesetzt um einen emotional gefütterten Wiederstand gegen das Selbstschädigende Verhalten zu entwickeln.